Träumen Babys? Die geheime Welt der Säuglingsträume

Träumen Babys die geheime Welt der Säuglingsträume

Viele Eltern haben sich sicher schon einmal gefragt: Hat mein Baby Träume? Im ersten Jahr verbringen Babys mehr Zeit mit Schlafen als mit Wachsein. Im Schlaf lächeln sie häufig, saugen am Daumen und machen zufällige Bewegungen.

Die wichtigsten Erkenntnisse:

  • Das Gehirn Ihres Babys ist auch im Schlaf aktiv, aber es träumt wahrscheinlich nicht auf die gleiche Art und Weise wie Erwachsene.
  • Forschungsergebnisse belegen, dass der aktive Schlaf eine Phase intensiver Gehirnaktivität darstellt, die für das Wachstum und die Entwicklung von großer Bedeutung ist.
  • Im REM-Schlaf, auch aktiver Schlaf genannt, träumen ältere Kinder und Erwachsene.
  • Babys verbringen ungefähr die Hälfte ihrer Schlafzeit im REM-Schlaf. Aus diesem Grund stellen sich viele Menschen die Frage, ob Babys träumen.

Obwohl Wissenschaftler viel über den Schlaf herausgefunden haben, ist es möglicherweise unmöglich, jemals zu bestätigen, ob Babys träumen. Wir sind uns jedoch bewusst, dass Schlaf von entscheidender Bedeutung für die gesamte Entwicklung ist. Während der Körper in Ruhe ist, arbeitet das Gehirn auf Hochtouren.

Schlafphasen bei Säuglingen

Laut der American Academy of Pediatrics gibt es vier Phasen des Säuglingsschlafs:

Phase 1: Schläfrigkeit – In dieser Phase ist das Baby schläfrig und schläft ein.

Phase 2: REM-Schlaf – Die darauf folgende Phase bezeichnet man als REM-Schlaf (Rapid Eye Movement), auch bekannt als aktiver Schlaf. Während dieser Phase treten vermehrt Augenbewegungen auf, die Ihnen möglicherweise auffallen könnten:

  • Unregelmäßiges (periodisches) Atemmuster – Neugeborene bis zu 6 Monaten zeigen dieses normale Atemmuster. Es gibt eine kurze Atempause, gefolgt von mehreren kurzen, schnellen Atemzügen, gefolgt von einer gleichmäßigen Atmung.
  • Mundbewegungen – Saugbewegungen und Lächeln.
  • Augenbewegungen – schnelles Öffnen/Schließen, sichtbare Bewegung unter den Augenlidern.
  • Zuckungen – zufällige, ruckartige Bewegungen der Arme und Beine.

Phase 3: Leichter Schlaf – In dieser Phase werden die Bewegungen langsamer.

Phase 4: Tiefer Nicht-REM-Schlaf – auch ruhiger Schlaf genannt. Babys wirken ruhig und sind schwerer zu wecken als in den anderen Schlafphasen. Sie können Folgendes bemerken:

  • Die Atmung wird regelmäßiger, tiefer und gleichmäßiger.
  • Verlangsamte Augenbewegungen.
  • Das Baby ist sehr still und ruhig.

Schlafmuster von Säuglingen

Babys schlafen viel länger als sie wach sind. Die Gesamtanzahl der Schlafstunden pro Tag und die Schlafzeiten ändern sich im ersten Lebensjahr mehrmals.

In der Regel schlafen Neugeborene etwa 16 bis 17 Stunden pro Tag. Dieser Schlaf wird in Abschnitte von ungefähr 3 bis 4 Stunden aufgeteilt. Bis zum ersten Geburtstag reduziert sich die Gesamtschlafdauer auf etwa 13-14 Stunden, und der längste Schlafabschnitt (mit etwas Glück) fällt normalerweise in die Nachtstunden.

Forschungen haben gezeigt, dass der Schlaf bei Säuglingen zu gleichen Anteilen aus ruhigen (Non-REM) und aktiven (REM) Schlafphasen besteht. Im Gegensatz dazu verbringen Erwachsene lediglich etwa 20-25 % ihrer Schlafzeit im REM-Schlaf.

Was sagt die Wissenschaft über die Träume von Babys?

Was sagt uns die Wissenschaft über Babyträume? Die kurze Antwort lautet: Wir werden es vielleicht nie erfahren.

Träume sind eine Kombination von Gedanken, Bildern und Gefühlen, die während des Schlafes auftreten. Um Träume zu verstehen, ist es wichtig, abstrakte Gedanken zu verarbeiten und zwischen dem eigenen Selbst und der Außenwelt zu unterscheiden. Leider können Babys aufgrund ihrer begrenzten sprachlichen Fähigkeiten nicht mitteilen, was in ihren Schlafphasen geschieht.

Bei älteren Kindern und Erwachsenen haben intensivste Träume während des REM-Schlafs stattgefunden. Der REM-Schlaf ist auch die Phase während des Schlafs, in der das Gehirn Emotionen und Erfahrungen verarbeitet und darüber entscheidet, was gespeichert und was verworfen wird.

Was passiert im REM-Schlaf?

In den ersten Monaten ihres Lebens verbringen Babys mehr Zeit im REM-Schlaf als zu jedem anderen Zeitpunkt. Es wird angenommen, dass das Gehirn in diesem Stadium noch nicht vollständig entwickelt ist, um Träume in dem Sinne zu haben, wie wir sie normalerweise verstehen.

Forschungen haben gezeigt, dass es eine Verbindung zwischen ausreichendem Schlaf und körperlichem Wachstum, allgemeiner kognitiver Entwicklung und der Bildung von Erinnerungen gibt. Wenn Neugeborene schlafen, verbringen sie etwa 8-9 Stunden in der REM-Phase, während insgesamt 16-17 Stunden geschlafen wird. Was genau geschieht während dieser aktiven Schlafphase?

Während des REM-Schlafs bildet das Gehirn Verbindungen, entwickelt Nervenbahnen und verarbeitet Informationen. Das Auftreten von Lächeln, Arm- und Beinbewegungen sowie Augenflattern geht mit einer Abfolge neurologischer Aktivitäten einher, die für die gesamte Entwicklung von großer Bedeutung sind.

Jede scheinbar willkürliche Bewegung oder jedes Lächeln sendet Signale an das Gehirn. Das Gehirn verarbeitet diese Signale, um eine “somatotrope Karte” zu entwickeln. Dadurch kann Ihr Baby schließlich lernen, was “Selbst” und was “Nicht-Selbst” ist. Dies bildet die Grundlage für weiteres Lernen. Babys verstehen normalerweise erst im Alter von 6 Monaten bis zu einem Jahr, dass sie von anderen Menschen getrennt sind.

Schlaf spielt eine bedeutende Rolle für die Entwicklung Ihres Kindes. Wenn Sie also das nächste Mal zufällige Bewegungen oder ein Lächeln bemerken, während Ihr Baby schläft, können Sie sicher sein, dass sein Gehirn aktiv daran arbeitet, Verbindungen herzustellen, neue Wege zu finden und Informationen zu verarbeiten. Schlaf ist wichtig für die Entwicklung Ihres Kindes. Wenn Sie also das nächste Mal eine zufällige Bewegung oder ein Lächeln sehen, während Ihr Baby schläft, wissen Sie, dass sein Gehirn hart daran arbeitet, Verbindungen herzustellen, Wege zu entwickeln und Informationen zu verarbeiten.

Es ist nicht eindeutig bewiesen, ob Babys träumen oder nicht. Es besteht die Möglichkeit, dass zukünftige Technologien in der Lage sein werden, Bilder direkt aus dem schlafenden Gehirn zu projizieren. Bis es soweit ist, müssen wir uns einfach vorstellen und darüber nachdenken, was unser Baby sieht, wenn es in den Schlaf fällt.

Quellen:

  1. Amerikanische Akademie für Pädiatrie. Phasen des Schlafs.
  2. Harvard University Press. Träume von Kindern und die Entwicklung des Bewusstseins.
  3. Nationale Bibliothek für Medizin. Säuglingsschlaf und seine Beziehung zu Kognition und Wachstum: eine Übersichtsarbeit.
  4. Nationale Bibliothek für Medizin. Schlafphysiologie und Schlafstörungen in der Kindheit.
  5. Nationale Bibliothek der Medizin. Das sich entwickelnde Gehirn im Schlaf.