Die Zukunft des Sehens: Wie Sie Ihre Sehkraft wiederherstellen können

Die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) ist eine häufig vorkommende Augenerkrankung, bei der das zentrale Sehvermögen beeinträchtigt wird und es zu unscharfem Sehen und dem Auftreten von blinden Flecken kommt. Es wird geschätzt, dass weltweit etwa 200 Millionen Menschen an AMD leiden, wobei die meisten Fälle bei Personen über 50 Jahren auftreten. Diese Erkrankung ist leider nicht rückgängig zu machen.

Die wichtigsten Ergebnisse:

  • Netzhautimplantate wie Argus II, Alpha-IMS und IRIS II sind kommerziell erhältlich und haben die Zulassung von CE und FDA erhalten. Sie sind für Menschen mit schweren Netzhautdegenerationen geeignet.
  • Weltweit sind über 200 Millionen Menschen von AMD betroffen, und bis zum Jahr 2040 wird erwartet, dass diese Zahl auf 288 Millionen ansteigt.
  • Ein Implantat für die Netzhaut unterstützt die Wiederherstellung des Sehvermögens, indem es das Licht aus der Umgebung in elektrische Signale umwandelt, die das Gehirn benötigt, um ein Bild zu erzeugen.

Kürzlich wurde berichtet, dass der dauerhafte Verlust des Sehvermögens bei Erwachsenen hauptsächlich auf altersbedingte Makuladegeneration zurückzuführen ist. Wissenschaftler der Stanford University haben intensiv nach einer Lösung für dieses dringende Problem gesucht und ein Implantat für die Netzhaut entwickelt, das dazu in der Lage ist, das Sehvermögen wiederherzustellen. Diese bahnbrechende Innovation lässt hoffnungsvoll in die Zukunft blicken und verspricht eine verbesserte Lebensqualität für Menschen, die an AMD leiden.

Aufbau und Funktionsweise der Netzhautprothese

Die innovative Netzhautprothese, die von Professor Daniel Pallanker und seinen Kollegen entwickelt wurde, besteht aus zwei Hauptkomponenten:

  • Einem kleinen (ca. 2 mm) Implantat aus speziellen Pixeln.
  • Einer Augmented-Reality-Sonnenbrille.

Die Wiederherstellung des Sehvermögens beginnt mit einer sensiblen Operation, bei der ein kleines Implantat präzise auf den degenerierten Abschnitt der Netzhaut platziert wird. Eine Brille erfasst das Umgebungslicht und leitet es durch das Auge zum Netzhautimplantat. Die Brille verfügt über eine anpassbare Lichtverarbeitungsfunktion, die dazu beitragen kann, die Qualität und Schärfe des Sehens zu verbessern. Das Netzhautimplantat wandelt dann das reflektierte Licht in elektrische Signale um, die vom Sehnerv an den visuellen Kortex weitergeleitet werden – einem Teil des Gehirns, der für die Umwandlung dieser elektrischen Signale in visuelle Informationen zuständig ist.

Die vielfältigen physiologischen Vorgänge, die am Entstehen des Sehsinns beteiligt sind, sind tatsächlich wesentlich komplexer als in dieser Darstellung aufgeführt. Allerdings kann das Implantat von Professor Pallanker das Sehvermögen von Menschen mit AMD verbessern.

Die Wirksamkeit der Innovation

Aktuelle Studien an Tieren zeigen vielversprechende Ergebnisse. Wenn man diese Ergebnisse auf den Menschen überträgt, könnten Personen mit AMD-Blindheit durch das Implantat eine Sehschärfe von 20/80 erreichen. Das bedeutet, dass sie aus einer Entfernung von 6,1 Metern sehen könnten, was einem normalsichtigen Menschen entspricht, der 24,38 Meter entfernt ist. Zwar entspricht dies nicht der perfekten Sehschärfe von 20/20, auf die die meisten von uns hoffen, aber es ist definitiv eine signifikante Verbesserung im Bestreben, das Sehvermögen von Menschen mit beeinträchtigenden Augenerkrankungen wiederherzustellen.

Stand des Wissens

Das Wissen über Netzhautimplantate hat in den letzten zwanzig Jahren erheblich zugenommen, obwohl die meisten Erkenntnisse aus Tierversuchen stammen. Dies stellt jedoch eine Einschränkung dar, da die langfristige Wirksamkeit und Sicherheit der neuen Netzhautimplantate beim Menschen noch nicht bekannt ist. Daher plant das Forschungsteam von Professor Pallanker eine umfassende klinische Studie zur Bewertung der Effektivität und Sicherheit des Netzhautimplantats bei menschlichen Patienten. Die Rekrutierung der Patienten wird voraussichtlich im kommenden Jahr beginnen.

Wo gibt es eine Netzhautprothese?

Bisher haben nur drei Implantate die Genehmigung für den Verkauf auf dem Markt erhalten. Das Argus II-Implantat, das von Second Sight Medical Products, Inc. aus Sylmar, Kalifornien, USA entwickelt wurde, erhielt im Jahr 2011 die klinische Zulassung von der Food and Drug Administration (FDA). Später im Jahr 2016 erhielten auch das Alpha-IMS-Implantat der Retina Implant AG aus Reutlingen, Deutschland und das bionische Sehsystem IRIS II von Pixium Vision aus Paris, Frankreich die CE-Kennzeichnung. Dies bedeutet, dass diese Produkte in Europa legal verkauft und vermarktet werden dürfen.

Bevorzugt werden jedoch Menschen, die an schweren Netzhautdegenerationen leiden, wie z.B. AMD. Es wird erwartet, dass diese Produkte in naher Zukunft auch für Menschen mit anderen Sehstörungen verfügbar sein werden. Anstatt ein Netzhautimplantat zu kaufen, könnte man auch als Forschungsteilnehmer an einer klinischen Studie teilnehmen. Ein Unternehmen namens Pixium Vision hat derzeit ein System namens PRIMA entwickelt und führt Tests durch. Die klinischen Studien für ein von Professor Pallanker entwickeltes Netzhautimplantat sollen voraussichtlich im Jahr 2024 beginnen.

Die Anzahl der Fälle von Erblindung, die durch AMD verursacht werden, nimmt kontinuierlich zu. Dies liegt hauptsächlich an nicht veränderbaren Faktoren wie Alter, Vererbung und genetischen Prädispositionen für AMD. Das Sprichwort “Vorbeugen ist besser als Heilen” gilt in diesem Fall nicht, da die einzige sinnvolle Option die Behandlung ist.

Menschen mit AMD waren lange Zeit einem Leben ausgesetzt, das von Blindheit, Depressionen, eingeschränkter Teilnahme an sinnvollen Aktivitäten und einer schlechten gesundheitsbezogenen Lebensqualität geprägt war. Es gibt jedoch neue Hoffnung in Form von hochmodernen Netzhautimplantaten, die vielversprechende Ergebnisse bei der Verbesserung des Sehvermögens gezeigt haben. Angesichts des rasanten Fortschritts der Technologie ist es zu erwarten, dass Netzhautimplantate in Zukunft das volle Sehvermögen wiederherstellen können.

Quellen:

  1. Frontiers in Neuroscience. Die Argus-II-Netzhautprothesenimplantation; Von der globalen zur lokalen erfolgreichen Erfahrung.
  2. Translational Vision Science & Technology. Netzhautimplantation von elektronischen Sehprothesen zur Behandlung von Retinitis Pigmentosa: Eine systematische Übersicht.
  3. Naturkommunikationen. Elektronische Photorezeptoren ermöglichen eine prothetische Sehschärfe, die der natürlichen Auflösung bei Ratten entspricht.
  4. The Lancet. Globale Prävalenz der altersbedingten Makuladegeneration und Projektion der Krankheitslast für 2020 und 2040: eine systematische Überprüfung und Meta-Analyse.